Team-Empowerment

In aus Arbeitsgruppen entwickelten Teams ruhen für Betriebe Potenziale und Ressourcen, die mittels Team-Empowerment aktiviert und genutzt werden können. Über die Nutzung eines Übungsfelds (zB Förderung der Arbeitsfähigkeit) und dem wiederholten Durchlaufen von Aktion und Reflexion ermächtigt sich das Team; mit steigender Kompetenz kann der Betrieb weitere Verantwortung delegieren und das Team weiter ermächtigen.

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Organisationen können nicht mehr ausreichend Komplexität generieren, sodass sie die Veränderungen in ihren Umwelten nur mehr schwer bewältigen, geschweige sie antizipieren und sich vorbereiten. Arbeitnehmende bekommen zunehmend Freiraum, in dem sie die ihnen gesetzten Ziele selbstbestimmt bearbeiten. Dabei stoßen sie in „interessierter Selbstgefährdung“ an ihre Grenzen und darüber hinaus. Die Führungskräfte sind überfordert, von oben der Druck das Letzte herauszuholen, von den Mitarbeitenden die Erwartung statt Vorgaben Unterstützung und Begleitung zu bekommen.
Hinzu kommt, dass es zunehmend an Fachkräften mangelt, die älteren Belegschaften gehen infolge geringer Arbeitsfähigkeit verloren, bedingt durch den demographischen Wandel kommen zu wenige junge Kräfte nach. Die Qualität der Arbeitsbedingungen wird Wettbewerbsfaktor; mit dem Gehalt lässt es sich nicht richten.

Gelingt es aus den Arbeitsgruppen im Betrieb Teams zu entwickeln, sie zu empowern, aktivieren die Betriebe schlummernde Potenziale und Ressourcen, die der Organisation erforderliche Komplexität, den Arbeitnehmenden attraktive Arbeitsplätze und den Führungskräften Entlastung bringen.

Übungsfeld

Die betrieblichen Gesundheitsförderung und das Wirken für alternsgerechtes Arbeiten zielen auf die Veränderung der Mitarbeitenden und der Arbeitsbedingungen, der Organisation. Die Führungskräfte werden begleitend für „gesundes“ Führen geschult.
Wesensmerkmal ist dabei die Partizipation der Mitarbeitenden im Entwicklungsprozess; über Befragungen, Gesundheitszirkel oder Projektmitarbeit.
Selbstorganisation (als höchste Stufe der Partizipation nach Michael Wright et.al.) bei der Optimierung der Arbeitsbedingungen auf Arbeitsgruppen-Ebene in Form eines Team-Empowerment-Prozesses ist eine Alternative, die neben den BGF-Zielen den Betrieb für die heutigen Herausforderungen rüstet. Die Arbeit für die Arbeitsfähigkeit wird Übungsfeld für die gesamte Organisation.

Grundlagen
  • Empowerment ist ein iterativer Prozess, ein wiederholendes Durchlaufen von Aktion und Reflexion. Der Prozess kann unterstützt und behindert, nicht aber verabreicht oder erzwungen werden. Die Begleitenden haben zu ermöglichen, bei der Zielfindung zu unterstützen und den Prozess zu fördern. (Anne E. Brodsky, Lauren Bennett Cattaneo)
  • Damit ein Team als Ganzes funktioniert, gilt es über den Dialog die Fähigkeit des Teams zu fördern, auf neue synergetische Arten zu denken und zu handeln, mit voller Koordination und mit dem Gefühl, eine Einheit zu bilden, weil Team-Mitglieder ihre gegenseitigen Gefühle und Gedanken kennen. (Peter M. Senge)
  • Funktionierende Teams vertrauen einander, tragen ungefilterte Konflikte um Ideen aus, engagieren sich für ihre Entscheidungen und Handlungspläne, ziehen einander zur Verantwortung, wenn jemand von ihnen diesen Plänen zuwiderhandelt und konzentrieren sich auf das Erreichen der Teamziele. (Patrick Lencioni)

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Das Team-Empowerment

  • Der Prozess
    Team setzt sich hinsichtlich seiner Aufgaben und Ressourcen bedeutungsvolle Ziele, realisiert Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele, beobachtet und reflektiert die dabei erzielten Wirkungen und adaptiert gegebenenfalls die Ziele.
    Der fortlaufende Lernprozess festigt die für Teamarbeit förderlichen Werte, entwickelt die Fähigkeiten sowie das Wissen und stärkt das Vertrauen des Teams in seine Selbstwirksamkeit.
    Beeinflusst von der umgebenden Organisation und den Ansprüchen der Stakeholder.
  • Werte
    Teamarbeit / Vertrauen / Offene Feedback-Kultur / Konstruktiver Umgang mit Konflikten / Commitment zu Teamzielen und Teamentscheidungen / Gegenseitige Unterstützung / Sich selbst und andere in die Pflicht nehmen / Respektvoller Umgang mit Andersartigkeit / ...
  • Fähigkeiten (neben den fachlichen Fertigkeiten zur Auftragserfüllung)
    Dialogfähigkeit – Gespräch und Reflexion / Selbststeuerung und -verbesserung / Erkennen, Nutzen und Ausgleichen der gegenseitigen Stärken und Schwächen / Konstruktiver Umgang mit Konflikten / Lernen und gute Praxis feiern / ...
  • Wissen (neben dem Fachwissen zur Auftragserfüllung)
    Ziele und Standards / Größere Zusammenhänge erkennen / Eigenen und den Beitrag der Anderen zum Teamerfolg / Erhaltung der Arbeitsfähigkeit / ...
  • Selbstwirksamkeit
    Mut / Erwartung Herausforderungen in Team gemeinsam bewältigen zu können / ...

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Über die gemeinsame dialogische Auseinandersetzung mit den Determinanten für Gesundheit und Arbeitsfähigkeit sowie den Lernschleifen aus Festlegen von Zielen, Maßnahmenumsetzung und Reflexion ermächtigen sich die Arbeitsgruppen zu Teams, sie entfalten ihre Potenziale und werden zur Ressource für den Betrieb, deenen auch in anderen Feldern Verantwortung delegiert werden kann.