Alten Menschen gerechte Gemeinde

Was muss in einer Gemeinde gewährleistet sein, damit sie als Gemeinschaft den alten Menschen gerecht wird? In diesem Blog wird ein Kriterienkatalog dargelegt, mit dem die Verantwortlichen in der Gemeinde, zivilgesellschaftliche Initiativen oder auch Interessierte einschätzen können, wie ihre Gemeinde mit Blick auf ihre alten Mitbürger:innen aufgestellt ist. Schon Erreichtes lässt sich wertschätzen, Richtung für weiteres Engagement ableiten.

Der Einblick

Der Einblick "Die den alten Menschen gerechte Gemeinde" findet sich in der Fachpublikation "Community Nursing in Österreich" der Gesundheit Österreich GmbH herausgegeben im Springer Verlag. Darin ist der Kriterienkatalog im Detail dargestellt.

Der Link

 

Das Modell

Entsprechend dem Modell "Alten gerechte Gemeinde" ist auf vier Ebenen zu gestalten:

  • der alte Mensch als autonomes Subjekt in der Gemeinde
  • die Gemeinschaft der Bürger:innen in der Gemeinde
  • die Politik und öffentliche Verwaltung der Gemeinde
  • die Lebensbedingungen in der Gemeinde.

Auf jeder Ebene finden sich Gestaltungsfelder mit verschiedenen Ansatzpunkten.

Anwendung

Der Kriterienkatalog eröffnet die Chance der Reflexion über die aktuelle Ausrichtung der Gemeinde auf ihre alten Mitbürger:innen.

Zu jedem Kriterien sind Ansatzpunkte angeführt, an Hand derer sich der Stand der Erfüllung des Kriteriums einschätzen lässt. Die Ansatzpunkte sind als Statement formuliert, dessen Erfüllung in der Gemeinde wie folgt bewertet werden kann:

  • (1) Der Ansatzpunkt ist in der Gemeinde kein Anliegen
  • (2) Es gibt in der Gemeinde erste Ideen in Richtung des Ansatzpunktes
  • (3) Bei der Erfüllung des Ansatzpunktes macht die Gemeinde gewisse Fortschritte
  • (4) Bei der Erfüllung des Ansatzpunktes macht die Gemeinde beträchtliche Fortschritte
  • (5) Dieser Ansatzpunkt ist in der Gemeinde vollständig erreicht

Indem bei jedem Kriterium die Ansatzpunkte bewertet werden (von 1 bis 5), daraus ein Mittelwert errechnet und in einem Netzdiagramm eingetragen wird, zeichnet sich ein Bild über den aktuellen Stand in der Gemeinde. Je höher der Mittelwert eines Kriterium, umso besser (5 wäre vollständig erreicht). Je größer die sich im Netzdiagramm aus der Verbindung der jeweiligen Mittelwerte ergebenden Fläche ist, umso besser ist die Gemeinde schon aufgestellt.

 

Optimal erfolgt die Bewertung des Erreichten und die Planung der nächsten Schritte unter Einbindung der alten Menschen und der sich engagierenden Zivilgesellschaft. Die Vorgehensweise wird von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein, geschuldet der Heterogenität der Menschen, der Vielfalt an möglichen Initiativen der Zivilgesellschaft und den Potenzialen und Ressourcen der Gemeinde. Die „Alten Menschen gerechte Gemeinde“ ist Kompass für das systematische gemeinsame Arbeiten für die Freiheiten und Möglichkeiten der alten Mitbürger:innen.